Slow Sex – Was steckt dahinter ?
Slow Sex - Was steckt dahinter?
Egal, wie viel Wirbel im Sexleben gerade herrscht, ob es gerade eher ruhig ist oder heiß hergeht. Vielleicht kriselt es in der Beziehung auch gerade und man fühlt sich allgemein einfach nicht wohl in seiner Haut.
Ein Trend, der in deutschen Betten immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Slow Sex!
Worum geht es nun beim Slow Sex?
Bei dieser Form der Sexualität wird der Fokus nicht auf den (schnellen) Orgasmus gelegt, sondern auf mehr Achtsamkeit, Mehr Zeit beim Sex und auch weniger Druck.
Es geht also nicht um langsamen Sex, sondern beim Slow Sex steht der bewusste und achtsame
Austausch von Zärtlichkeiten der Paare im Vordergrund, ohne unbedingt zum Höhepunkt kommen zu müssen.
Vielmehr steht das sanfte Streicheln und Kuscheln im Vordergrund und nicht der Orgasmus.
Aber wie gestaltet sich das Ganze? Welche Voraussetzung muss das Paar mitbringen, damit der Slow Sex auch gelingt und Spaß macht?
Diese Fragen und natürlich auch die Frage, wie Slow Sex glücklich macht, sollen in folgendem Artikel geklärt werden, damit der Sex sich wieder so aufregend und einfühlsam gestaltet, wie ganz am Anfang.
Beim Slow Sex steht das sanfte Streicheln und Kuscheln im Vordergrund und nicht der Orgasmus.
Für welche Paare oder Situation ist Slow Sex sinnvoll?
Prinzipiell kann diese Form des Sex natürlich von jedem ausprobiert werden, den das Konzept reizt. In folgenden Situationen macht Slow Sex m.E. aber besonders Sinn:
Wenn der Druck zu Versagen zu hoch ist
Wenn ein Partner trotz krampfhaften Bemühens nicht kommen kann oder vielleicht sogar noch nie gekommen ist, ist das in der Regel ein Unsicherheitsfaktor, der mit der Zeit den Spaß am Liebesspiel zerstören kann. Hier bietet sich Slow Sex als sanfter Einstieg in das Liebesspiel an.
Der schnelle Zielverfolger
Auch jemand, der nach mehreren Masturbationsrunden noch nicht befriedigt ist, dem könnte Slow Sex zu mehr Gelassenheit verhelfen und evtl. neue Wege in der Sexualität aufzeigen.
Für Paare dich sich neu entdecken möchten
Die Verbindung zum Partner verloren glaubt und sich von dessen Berührungen auch nicht mehr so richtig erregt fühlt, weil der Körper des anderen schon so vertraut scheint, sollte schleunigst herausfinden, wie Slow Sex glücklich macht.
Wenn Versagensängste überwiegen
Zu guter Letzt sollten sich auch diejenigen besonders mit Slow Sex beschäftigen, die vor lauter Aufregung, vor der neuen Freundin zu versagen, keine Erektion bekommen oder die vom Druck des Kinderwunsches einfach nur erschöpft sind.
Nicht den Höhepunkt erreichen zu müssen nimmt den Druck aus dem Liebesleben und eröffnet neue Perspektiven für das Paar.
Was ist Slow Sex?
Diana Richardson hat sich mit dieser neuen Slow Sex Methode des Liebesspiels einen Namen gemacht. Zusammen mit ihrem Ehemann praktiziert sie diesen schon seit Jahren und unterrichtet ihn mittlerweile nicht nur, sondern hat auch schon ein Buch und einen Film zum Thema Slow Sex veröffentlicht.
Der Film heißt übrigens " Slow Sex - Wie Sex glücklich macht".
Im Prinzip geht es dabei nicht - wie der Name missverständlich impliziert - um Sex im Schneckentempo, sondern um den Genuss beim Austausch von Zärtlichkeiten.
Man konzentriert sich ganz auf den Partner und die Empfindungen, die er auslöst und stresst sich nicht.
Es geht nicht darum, einen Orgasmus zu haben oder in aller Eile die Bedürfnisse zu stillen, sondern eine bewusst genossene Erfahrung, die einen emotional tiefer mit dem Gefährten verbindet.
Voraussetzungen, wie Slow Sex glücklich macht
Das schöne am Slow Sex ist, dass man kein teures Equipment oder sonstige Spielereien braucht. Natürlich dürfen solche Dinge trotzdem gern verwendet werden, wenn sie die Leidenschaft anregen.
Stattdessen ist es vor allem anderen wichtig, sich auch wirklich viel Zeit zu nehmen. Niemand kann sich im Bett fallen lassen, wenn er ständig die Uhr im Auge und den nächsten Termin im Kopf hat.
Auch Blickkontakt ist eine Grundvoraussetzung. Dadurch konzentriert man sich intensiver auf das Gegenüber und erlebt den Sex viel bewusster. Außerdem fühlt sich das Ganze so weniger anonym an und verleiht ihm eine persönlichere Note.
Zu guter Letzt müssen sich beide darauf einlassen und Lust haben auf eine erotische Neuerfahrung. Ohne die Bereitschaft des Partners geht hier nämlich gar nichts.
Zusammenfassung : Was du für den Slow Sex brauchst und was nicht
Was macht Slow Sex so reißvoll und warum liegt er im Trend?
Viele Menschen sind heute durch Leistungsdruck und vor allem Männer auch durch Zielorientiertes handeln geprägt. Durch entsprechende Filme wo der Mann in gefühlten 3 Sekunden die Frau glücklich macht, wird und wurde auch ein falsches Bild von den Bedürfnissen und der Wirklichkeit beim Liebesakt geprägt.
Man hat das Gefühl, es geht nur noch darum, dem ultimativen Orgasmus zu erreichen und die Erwartungen des Gegenübers, nämlich den Höhepunkt zu erfüllen.
Was ist nun das Ziel das ein Paar beim Slow Sex verfolgen sollte?
Das Ziel ist nicht mehr und nicht weniger, als den Akt und die Intimität mit dem Geliebten mit allen Sinnen zu genießen.
Man soll sich danach vor allem wohl fühlen im eigenen Körper und die Beziehung zueinander vertieft haben, sodass man den anderen in all seinen Facetten besser und intensiver genießen kann.
Die Umsetzung ist auch nicht schwer und zudem wenig Aufwand.
Man entscheidet gemeinsam mit dem Partner, worauf man Lust hat und lässt sich ganz auf ihn ein.
Wem das alles noch etwas zu vage ist, der kann sich an dem "Fahrplan" orientieren, der weiter unten zu finden ist.
Step by step zum Slow Sex
Wie Slow Sex glücklich macht, ist nicht schwer herauszufinden. Wichtig ist dabei u.a. die Kommunikation mit dem Partner.
Eine Orientierungshilfe für Einsteiger bietet der folgende Absatz.
Schritt 1: Vorbereitung
Die erste Phase dient dazu, sich selbst zu erfahren und sich so weit vom Alltag abzugrenzen, dass man sich ausschließlich auf den Moment konzentrieren kann. Hilfreich ist dabei, tief in den Bauch zu atmen, sämtliche Störfaktoren wie Handys, die Türklingel etc. abzuschalten und sich vom "Orgasmuszwang" zu verabschieden.
Wer begriffen hat, dass der Orgasmus kein Muss und auch nicht wichtig ist, der ist beim Sex deutlich gelöster. Auch eine Selbstmassage ist sinnvoll. Man lernt seinen eigenen Körper besser kennen, stimmt sich ein und findet heraus, was einem gefällt.
Schritt 2: Vorspiel
Jetzt ist das Vorspiel an der Reihe. Streichelt euch, küsst und knabbert, schaut euch in die Augen und gebt einander Feedback. Der Partner kann nicht im Alleingang herausfinden, was einem gefällt und vor allem erfährt man sich gegenseitig wie nie zuvor.
Schritt 3: die Stellung
Nach einiger Zeit wird zum Sex übergegangen. Da diese Form des Aktes wesentlich auf Meditation basiert, gibt es auch entsprechende Stellungen, die sich perfekt in das Gesamtkonzept einfügen. Dazu gehören z.B. die Missionarsstellung, der "bestürzte Engel", die Zen-Pause, die Scherenposition und die Orgasmic Meditation.
Jeder kann sich für die Stellung entscheiden, die am besten zu ihm passt - oder auch einfach alle einmal durchprobieren.
Autor des Artikels: Frank Hückinghaus